2007-07-12

alice I (scherben)

blinder taumel durch das nichts
stille schritte, stumme schreie
schwankend zwischen tod und leben
zwischen wahnsinn und verzweiflung
unsichtbar, doch immer da

ich sehe nicht den weg im dunkel,
ich kenne nur das ziel!

zurück
hinauf zu den wolken
entkommen
der leere, die mich sanft erdrückt
hinfort
aus diesem dasein, das nicht leben ist

alles zerfließt um mich herum
fern und nah, gelogen und wahr
ich kann mich selbst beobachten
wie ich suchend, tag um tag
durch scherben wander, ohne ruh'

irgendwo da draußen,
irgendwo endet dieser weg!

zurück
geworfen in dem lauf der zeit
entkommen
dem sog, der in die tiefe reißt
hinfort
aus schwarzer schattennacht

ich stehe neben mir, verzweifle stumm
liege im regen auf kaltem stein
halt mich an gras fest, reiß es aus
folge jedem hoffnungsschimmer
und laufe gegen wände

am ende aller träume angelangt,
am ende breche ich entzwei!

zurück
aus dem tod ins leben gehen
entkommen
den fesseln der bedeutungslosigkeit
hinfort
endlich wieder sein

ich kenne diesen einen weg
der mich hinausführt und befreit
doch die tür dorthin ist mir versperrt
öffnen muss sie jemand anders
hindurchgehen muss ich selbst

wer findet den schlüssel zu der tür,
wer sucht den weg ins wunderland?

(2007)

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