2007-08-30

(schrei!)

Es braucht nicht viel, (schrei!)
So nah am Ziel, (schrei!)
Ein kleiner Schritt, (schrei!)
Ich nehm' Dich mit. (schrei!)


Im Schatten der Seele, da lauert ein Ding,
Saugt sich an Dir fest, dringt in Deinen Kopf ein,
Ernährt sich, verzehrt sich, zerfrisst Dich, verschließt Dich,
Es raubt Dir die Ruhe und tötet Dich schließlich,
Drückt fester den Sarg in die Erde hinein.

Im Schatten der Seele, da lauert ein Ding,
Wenn Das Schweigen zu brechen misslingt.

Sei! (für die angst jetzt ein ewiges grab)
Frei! (der gedanke, lass nicht davon ab)
Schrei! (deinen geist in die tiefe hinab)


Es gibt einen Weg, der befreit von der Not,
Der sichtbar sich streckt und die Stille zerstört,
Der wahr ist, der klar ist, der schmal und auch schwer ist,
Der zeigt, dass auch Du tief im Herzen nicht leer bist,
Weil Dir dieser Traum doch schon lange gehört.

Es gibt einen Weg, der befreit von der Not,
Doch mit Schweigen ereilt Dich der Tod.

Sei! (nicht dein feind, der den glauben bezwingt)
Frei! (wenn der ruf in der seele erklingt)
Schrei! (dass das glas deines käfigs zerspringt)


Du stolperst noch taub durch die eisige Welt,
Doch spürst Du wie schon jener Wunsch in Dir bebt,
Zu springen, zu fallen, zu träumen, zu fliegen,
Im Kampf gegen Dich schließlich selbst zu obsiegen,
Weil jetzt in der Brust dieser Schrei erneut lebt.

Du stolperst noch taub durch die eisige Welt,
Bis das Schweigen Dich nicht länger hält.

Sei! (wie ein engel, mit flügeln bedacht)
Frei! (diese worte mit magischer macht)
Schrei! (deine sehnsucht hinaus in die nacht)

(2007)

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