Hier stehe ich am Fuß der Mauer,
Und Staub fällt auf mein Haupt herab,
Ich weiß was in dem Bollwerk lauert,
Denn löchrig ist das Felsengrab.
Die Finger krallen sich in Lücken,
Ganz langsam zieh' ich mich hinauf,
Das Klettern hat so seine Tücken,
Doch bald bin ich schon obenauf.
Der Wind heult mir jetzt durch das Haar,
Und Kälte beißt sich in mein Fleisch,
Dieweil im Dunkeln sonderbar
Dort unten irgendetwas kreischt.
Ich seh' das Wesen eingesperrt,
Wie es versucht sich zu befrei'n,
Der Steinwall ihm den Weg versperrt,
Doch wann wird er durchbrochen sein?
Hier steh'n wir auf dem Grat der Mauer,
Der Abgrund beider Seiten tief.
Und tot ist lang schon ihr Erbauer,
Der sich im Labyrinth verlief.
Wenn das Monster freigelassen,
Woll'n wir ganz woanders sein,
Lass mich Deine Hand nun fassen,
Wir springen dann von Stein zu Stein.
2007-10-06
brüchig
(2007)
Labels: memento mori
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