2007-09-08

hörst du

Hörst Du den Ruf der Straße:
Die Welt ist ohne Maße.
Weit über weiße Steine,
Es tragen Dich Deine Beine.

Hörst Du die Steine reden:
Willst nach der Ferne Du streben,
Musst Du das Alte abstreifen,
Denn Fahren heißt Jungsein begreifen.

Hörst Du die Bäume erzählen:
Du kannst den Weg selten wählen;
Doch kannst Du ihn immer beschreiten,
Gibt's auch mal harte Zeiten.

Hörst Du den Wind Dir sagen:
Niemals sollst Du verzagen -
Ist auch der Weg beschwerlich,
Gar manches scheint nicht entbehrlich!

Hörst Du der Bäche Singen
Dort zwischen Bergen erklingen?
Verlockend ist ihr kühles Naß,
Am Ufer weht so sanft das Gras.

Hörst Du das Flüstern der Sterne,
Sie strahlen in endloser Ferne.
Sie rufen: Kehr doch zu uns heim -
Vielleicht wird es einmal so sein?

Hörst Du die Stimme des Einen,
Im Großen wie auch im Kleinen,
Manchmal sie schreit, manchmal sie lacht,
Doch meistens säuselt sie leis' und sacht.

(<2003)

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