2007-07-05

kometensturm

Noch sitz' ich hier in meinem Turm.
Doch dorthin, weit, an fernen Ort
Ein Traum mich zieht - will weg hier, fort:
Dies ist die Ruhe vor dem Sturm!

Ich träume von dem roten Mond,
Es wälzt sich stets dieser Gedanke:
Ob Zweifel oder Mut - ich schwanke!
Doch weiß ich, dass das Ziel sich lohnt!

Die Sonne, sie liegt hinter mir,
Ich schau' nach vorn, da lacht mich an
Der Mond, will nur noch sein fortan
Im Glutenschimmer, nah bei Dir!

Des Sturmes Macht bringt mich zu Fall!
Und in der brausenden Gewalt,
Ein heller Blitz bekommt Gestalt -
Ein Funke, gar ein großer Knall!

Die Wendung in des Lebens Lauf
Wie Feuersturm mich überrascht,
In Dich schon einen Blick erhascht,
Ich nähm' dafür alles in Kauf!

So mächtig ist die heiße Glut,
Ob sie mich zu zerstören droht?
Nein - denn Kometen, scharlachrot,
Sie flüstern mir: Der Sturm ist gut!

All das, was Hoffnung, Sehnsucht, Nähe,
Was Leben, Lieben, Lachen heißt,
Verlangt, dass Du, oh Mond, nun weißt,
Dass ich in Dir die Zukunft sehe!

Was wär', wenn ich es einfach wage,
Den freien Fall im schnellen Lauf -
Fängst Du mich vor dem Aufprall auf?
Mich plagt die eine, große Frage!

So Du, oh Mond, gewähren lässt,
Dass das, was in mir plötzlich schwingt,
Und tobt, und lodert, überspringt,
Siehst Du, dass es den Weg wert ist!

D'rum würd' ich schweben gern im Wind,
Getragen von der Hoffnung Schwinge,
Dass ich, so ich den Mut aufbringe,
Den Weg zu Deinem Herzen find'!

(2007)

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